Cannabispflanzen in einem Blumenbeet mit Stiefmütterchen

Stiefmütterchen raus – Cannabis rein

Cannabispflanzen speichern mehr CO2 als Bäume. Und anders als Stiefmütterchen, Kirschlorbeer & Co, fördern sie die Biodiversität. Ist es an der Zeit, Stadtbegrünung neu zu denken?

Jährlich sterben in Köln viele hunderte Bäume. Weil sie krank sind oder weil sie Zukunftsbauten wie Schulen, Luxusapartments oder Büroflächen weichen müssen. Das ist schlecht für‘s Stadtklima. Darum sieht die Kölner Baumschutzsatzung sogenannte Ausgleichs- bzw. Ersatzpflanzungen vor. Was ist das? Kurz gesagt: Für jeden gefällten Baum muss ein neuer Baum gepflanzt werden. Wenn in der Innenstadt nicht genug Platz ist, dann wird eben am Stadtrand nachgeforstet.

Schneller CO2-Speicher

Aber wussten sie schon, dass Cannabispflanzen doppelt so viel CO2 speichern können wie normale Bäume? Ein New Yorker Forschungszentrum hat herausgefunden, dass ein Hektar Cannabispflanzen 8 – 15 Tonnen Kohlenstoffdioxid aus der Luft aufnehmen und davon bis zu 3 Tonnen dauerhaft in den Pflanzenfasern speichern kann. Selbst die EU-Kommission bestätigt diese Zahlen. Ein Hektar Deutscher Wald absorbiert pro Jahr zwar auch rund 6 Tonnen CO2, jedoch kann Cannabis selbst in unseren Breiten mindestens 2 x pro Jahr im Freiland angebaut und geerntet werden, was die CO2-Speichermenge insgesamt entsprechend vervielfacht.

Genügsam im Anbau, vielseitig in der Verwendung

Die Cannabis- bzw. Hanfpflanze ist genügsam und gedeiht praktisch „wie Unkraut“ in nahezu allen Vegetationszonen rund um den Globus. Sie kommt auch mit wenig Wasser zurecht und kann ohne den Einsatz von synthetischen Düngemitteln angebaut werden. Die tiefen Pfahlwurzeln lockern den Boden und filtern Schadstoffe heraus. Abgeerntete Stängel und Blätter eignen sich prima für Mulch und Kompost. Damit helfen sie, Kohlenstoff zurück in den Boden zu bringen. Die Tatsache, dass Hanf nach der Ernte vielseitig verarbeitet werden kann, erhöht nochmals den klimapositiven Beitrag. Aus Hanffasern werden umweltfreundliche Produkte wie Papier, Textilien, Bau- und Dämmmaterialien sowie Biokraftstoffe hergestellt.

indoor versus Outdoor

Aber Achtung: Die schöne Klimarechnung geht nur auf, solange Cannabis unter der freiem Himmel angebaut wird, z.B. auf dem Balkon, in Baumkronen, an Flussufern oder auf dem Acker. Der Indoor-Anbau ist aufgrund des Stromverbrauchs für Licht und Lüftung leider immer noch überwiegend klimaschädlich. Ein Grund mehr, den Anbau von Cannabis schleunigst zu legalisieren.

Cannabis für Mensch und Tier

Hanf zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Erde. Seit je her dienen seine Fasern und Samen der Menschheit als Werkstoff und Nahrungsmittel. Die Blüten der weiblichen Cannabispflanze (Gras, Ott, Ganja, Marihuana, Bubatz) werden schon seit Jahrtausenden zu medizinischen und rekreativen Zwecken rund um den Globus kultiviert und zelebriertAber auch Tiere mögen den buschigen Strauch mit seinen gezackten, fingerartigen Blättern und dicken Blütendolden. Ein ökologisch kultiviertes Hanffeld ist Lebensraum für viele Tiere und fördert die Biodiversität. Vögel fressen die Samen und der Pollen der männlichen Cannabisblüten ist eine wertvolle Proteinquelle für Bienen. Sogar aus dem Harz der weiblichen Blüten können unsere summenden Freundinnen köstlichen Cannabis-Honig produzieren, wie ein französischer Imker beweist. Studien legen nahe, dass das Bienensterben mit dem Hanfanbau eingedämmt werden könnte.

Nutzlose Zierbepflanzung in der Kölner City

Die Zierbeete in der Kölner Innenstadt sind zwar hübsch anzusehen, jedoch sind sie für die Tierwelt quasi nutzlos. Stiefmütterchen, Petunien, Forsythien und Geranien produzieren so gut wie keinen Nektar oder Pollen. Der in Vorgärten beliebte Kirschlorbeer ist sogar regelrechtes Gift für die Natur. Außer, dass sich diese Zierpflanzen am Ende ihres Lebenszyklus in der Biogasanlage nützlich machen können, haben sie keinen besonderen ökologischen oder wirtschaftlichen Wert. 

Dabei könnten beispielsweise die Rabatten auf dem Roncalliplatz wichtige Trittsteine für die Tierwelt sein. Sie könnten neue Lebensräume bieten und als Rastplatz für Flugrouten zwischen verschiedenen Habitaten (auch Bienenhotels) dienen. 

Die FRAKTION im Rat der Stadt Köln schlägt darum vor, nutzlose Bepflanzungen im öffentlichen Raum durch ökologisch sinnvolle Gewächse zu ersetzen. Aufgrund der vorgenannten, vielfältigen positiven Eigenschaften setzen wir auf Cannabis.

FRAKTIONs-Geschäftsführer Michael Hock zeigt, wie es geht:  https://youtube.com/shorts/M4R6HDuLVIA 

THC-Modellstadt Köln

Bei all dem Öko-Gelaber soll aber auch der Genuss nicht zu kurz kommen. Darum setzen wir uns auch dafür ein, dass Köln zur THC-Modellstadt wird. Bis dahin, Happy Four Twenty! 🥦