Karina Syndicus, Fraktionsvorsitzende von Die FRAKTION, vor ihrem Dienstwagen

Klimakleber

Sind Nagelbretter an allen wichtigen Hauptverkehrsachsen in Köln geeignet, Klimakleber am Kleben zu hindern? Das ist der Inhalt eines Prüfantrags, den die FRAKTION in die kommende Ratssitzung einbringen wird, denn es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Klimaaktivisten die Straßen unserer Stadt blockieren. Der motorisierte Individualverkehr steht still und mit ihm unsere Wirtschaft. Was wie ein harmloser Schülerstreich klingt, bedeutet Inflation, Rezession, Stagnation, Wirtschaftsflaute, Einbruch des Bruttoinlandsprodukts und Schrumpfdings.

Die Kölner Wirtschaft ist schwer angeschlagen. Das Ende des Ford-Entwicklungszentrums, die Verlagerung der Lufthansa-Zentrale nach München und die Schließung der B***werk-Filiale an den Ringen wegen angeblicher Hygienemängel lassen nur einen Schluss zu: Die Spaßgesellschaft ist vorbei. In dieser fragilen Situation will die Letzte Generation mit ihren kriminellen Aktionen Oberbürgermeisterin Reker an den Verhandlungstisch zwingen. Bisher bleibt die Oberbürgermeisterin hart. Sie will sich auf diese Weise nicht zu Gesprächen zwingen lassen.

Das ist richtig! Der Rechtsstaat darf sich nicht von Flinken Flaschen erpressen lassen. Allerdings setzt die OB damit auch die Pünktlichkeit unserer Bürger:innen auf‘s Spiel. Daher müssen wir handeln und unsere kritische asphaltbetonte Infrastruktur schützen. - Fraktionsgeschäftsführer Michael Hock

Das Herz der Industrienation Deutschland schlägt im Takt der Stechuhr. Seine Arbeiter:innen und Angestellte sind die Erythrozyten im fortwährenden Kreislauf der Wertschöpfung. Kommt dieses Herz aus dem Takt, weil es flimmert oder flattert, schlägt es zu spät, kommt die  Ohnmacht. Wir schließen die Augen. Pünktlichkeit ist so wichtig.

Davon kann Christian J. ein Lied singen, denn auf dem Weg zu einem dringenden Termin steckte er im Stau fest. Klimaterroristen hatten sich auf der Straße festgeklebt. Um ein Haar hätte der sympathische Arbeiterverräter seinen Inlandsflug von Köln nach Düsseldorf verpasst. Erst in buchstäblich letzter Minute erreichte er den Flieger.  Sein Beispiel zeigt, wie wichtig der ungestörte Fluss in unseren Verkehrsadern ist.

„Wir rechnen mit einer Zunahme der Stör-Aktionen, da unsere Regierung weiterhin keine Anstalten macht, sinnvolle Schritte gegen die einsetzende Klimakatastrophe zu unternehmen. Der motorisierte Individualverkehr wird ohnehin schon durch die Zunahme an Radfahrenden massiv eingeschränkt. - Fraktionsvorsitzende Karina Syndicus

Dabei weiß die erfahrene Verkehrspolitikerin  nur zu genau, dass es Arbeitnehmer:innen schon schwer genug mit der Mobilität in Köln haben. Ausufernde KVB-Streiks, sabotierte Leihräder und immer weniger Parkplätze machen aus dem Arbeitsweg schnell einen zeitkritischen Horrortrip.

Für die vielen Pendler:innen, die täglich aus dem Speckgürtel oder dem weiteren Umland in die Rheinmetropole zur Arbeit anreisen, ist die Deutsche Bahn kaum noch eine Option. Sie sind in besonderem Maße auf ihr Auto angewiesen. Doch gerade Innerstädtisch wird der motorisiere Individualverkehr  zunehmend durch militante Strampler verdrängt. Rad- und Lastenradfahrende fordern immer mehr Stadtraum für sich ein.

Noch schlimmer wird es kommen, wenn nach den Sommerferien hunderte Eltern ihre Kinder quer durch die Stadt oder gar in die Nachbargemeinden kutschieren müssen, weil es nicht genug wohnortnahe Schulplätze gibt. Auch ihnen wird nichts anderes übrigbleiben, als selbst ins Lenkrad zu greifen.

Perspektivisch sollen an allen wichtigen Kölner Verkehrsknotenpunkten Nagelsperren entlang der Ampelquerungen installiert werden. Diese defensive Maßnahme soll verhindern, dass sich Klimakleber, Klimaaktivisten und Klimaterroristen in der Absicht am Asphalt festkleben, den motorisierten Verkehr zu blockieren.