05 Sep 23 Buddy Holly ist tot
Der Rock-’n‘-Roll ist ohne den 1936 geborenen Buddy Holly undenkbar. In den fünfziger Jahren gehörte Holly zu den Superstars. Seine FAOSA-Brille machte ihn zu einer Stilikone, er wurde weltweit gefeiert, war ein Idol der Jugend und verstarb tragisch nach einem jähen Absturz 1959. Hollys Musik beeinflusst und bewegt die Menschen bis heute, und davon nehmen wir uns nicht aus. Daher begleitet uns durch die Ratsvorschau zur Sitzung am 7. September die unverwechselbare Stimme Buddy Hollys mit seinem letzten Hit „It doesn’t matter anymore“.
Well you left me here so I could sit and cry
Do you remember baby last September?
Well you left me here so I could sit and cry
Now you go your way baby and I'll go mine
Besuchen Sie den Rheinpark, solange es ihn noch gibt, denn zur Fussball-EM 2024 plant die Verwaltung, dort Feiern und Zelten für angereiste Fussballfans stattfinden zu lassen. Allen Ernstes wird vorgeschlagen, dass zur Toilettenbenutzung auf die WC-Anlage des gerade teuer renovierten (s.u.) Park-Cafes unseres (und Rekers) alten Freundes Roberto Campione zurückgegriffen werden soll, der heute von Nutzer:innen der Sonnenterrasse für den Besuch 30 Euro abzockt, sofern sie keine seiner ominösen Clubmitgliedschaften haben. Die feiergeplagte Bezirksvertretung Innenstadt hat sich schon mit der Stimme der PARTEI gegen die 3. Halbzeit im Rheinpark ausgesprochen, aber die Verwaltung will sich nicht von ihren Plänen abbringen lassen.
Now and forever till the end of time
We'll say we're through
Ein umfassender Teil der Tagesordnung beschäftigt sich mit Kostensteigerungen bei Großbauprojekten. Gerade beim Bau im Bestand ist der wahre Umfang der Baumaßnahmen oft nicht absehbar, dazu kommen massive Preissteigerungen durch Inflation, Ukrainekrieg und Dings sowie die mitunter lange Verfahrensdauer in der Verwaltung. So sind die Kosten für die Sanierung einer Betondecke über der Dombauhütte und über einer Trafostation der Rheinenergie von 1,2 Millionen Euro quasi über Nacht auf 5,6 Millionen Euro gestiegen. Kein gutes Omen, wenn man an die bevorstehende Sanierung des Römisch-Germanischen Museums direkt nebenan denkt. Glück im Unglück hat Parkcafepächter Campione (s.o.): Die 2013 beschlossene Sanierung des von ihm gepachteten Parkcafes im Rheinpark wird eine dreiviertel Millionen Euro teurer, insgesamt kommt man auf 6,5 Millionen anstatt der geplanten 2,72 Millionen. Bezahlen tut das natürlich die Stadt. Auch die Kosten eines Bewegungspavillons in Widdersdorf steigen von 1,2 auf 1,5 Millionen Euro. Zum Schutz des wertvollen Gebäudes wurde auf Initiative einiger Ratsmitglieder sogar der Bestand an Löschfahrzeugen der Widdersdorfer Feuerwehr aufgestockt. Gleiches gilt für die Erneuerung der Raumlufttechnischen Anlage des Museums Ludwig. Auch hier steigen die Planungskosten massiv an. Obwohl das Rechnungsprüfungsamt bemängelt, dass der Vorlage Planungsunterlagen fehlen und die Berechnung der Mehrkosten nicht stimmig ist (mal ist von 1 Mio. Euro, mal von 6,6 Mio. Euro die Rede), geht dieser Antrag so in den Rat.
And you won't matter anymore
Da passt es gut ins Bild, dass man aus dem derzeitigen Drama um massive Baupreissteigerungen bei sowohl öffentlichen wie auch privaten Bauprojekten nichts lernt und sich die Sanierung des Colonius herbeiwünscht. Die Ratsvorlage ist besonders vage gehalten. So werden die verkündeten 60 Millionen Euro für die Sanierung nicht weiter erläutert und auch für das Nutzungskonzept gibt es weder konkrete Vorschläge noch eine nachvollziehbare Kalkulation. Wahrscheinlich wird das Projekt irgendwann beschlossen werden, sich deutlich verteuern und dann zum Reibach machen an die üblichen Verdächtigen verpachtet.
You won't matter anymore, ooh
Bilder: Colonius von Tobias Rademacher auf Unsplash , Friedhof von peter bucks auf Unsplash