11 Dez. 24 Wir bauen einen Tunnel bis nach Istanbul
🔥Aktuell: Wir haben Kommunalaufsichtsbeschwerde bei der Bezirksregierung Köln gegen den Beschluss des Verkehrsausschusses vom 10. Dezember eingelegt. Damit soll die Oberbürgermeisterin angewiesen werden, den Beschluss für die erweiterte Tunnelvariante des irren CDU, SPD und FDP-Bündnisses aufzuheben. Die Bezirksregierung hat uns heute (11.12.2024) Recht gegeben.
Wir haben bemängelt, dass der Antrag so massiv vom ursprünglichen Antrag abweicht, dass er als eigenständiger Antrag zu behandeln ist, nicht als Änderungsantrag. Als eigenständiger Antrag ist er aber nicht fristgerecht eingereicht worden und hätte nicht behandelt werden dürfen. Außerdem hätte im Vorfeld die Bezirksregierung Lindenthal zwingend gehört werden müssen. Fraktionsgeschäftsführer Michael Hock: „Wer so nachlässig gegen die Rechte des Stadtparlaments verstößt, baut besser keinen Tunnel.“
💰 Millionen für unsinnige Doppelplanung
Den Auftrag, beide Varianten parallel zu planen, beschloss der Kölner Stadtrat 2018. Schon damals waren sich Tunnelbefürworter und -gegner nicht einig. Als Kompromiss beauftragte man die Verwaltung mit der Vorplanung beider Varianten. Ein teurer Spaß, denn diese Planungstiefe macht fast ein Viertel der gesamten Planungskosten aus. Begleitet wurde das Projekt von Kommunikationsagenturen und Begleitgremien, die aus heutiger Sicht nur die Aufgabe hatten, Kritiker zu beschwichtigen und eine gewisse Einflussnahme vorzutäuschen.
Nachdem die endgültige Entscheidung über die Ost-West-Achse mehrfach verschoben wurde, hat ein Bündnis aus CDU, SPD und FDP nun einen Änderungsantrag eingebracht, der alle bisherigen Planungen auf den Kopf stellt. Nach ihrer Vorstellung wird der Tunnel nicht nur zwischen Heumarkt und Universitätsstraße gebaut, sondern soll im Osten in Deutz beginnen und den Rhein unterqueren, und im Westen bis Melaten weitergeführt werden, inklusive eines Abzweigs auf die Dürener Straße.
Dazu wünscht man sich ein Netz von sogenannten Metrolinien, die bevorrechtigt die Stadt durchqueren und die angrenzenden Regionen anbinden sollen. Um dennoch schnell eine Kapazitätserhöhung auf der Strecke umsetzen zu können, sollen die innerstädtischen Haltestellen provisorisch auf 90 Meter verlängert werden, um die bereits bestellten Langzüge auf die Strecke schicken zu können.
♿Kein Tunnel ist auch eine Lösung
Wir fangen bei der Planungsphase Null an, das heißt im Grunde: ganz von vorne.
🚨 Die PARTEI fordert den Reset-Knopf für Kölns Nahverkehr
Die PARTEI hat als einzige Kraft im Rat frühzeitig erkannt, dass der vermeintliche Showdown zwischen unten buddeln und oben kratzen nur eine Schmierenkomödie ist und will mit ihrem Antrag zum Stopp aller Ost-West-Ausbaupläne den Reset-Knopf drücken. Stattdessen wollen wir mehr Verlässlichkeit bei den bestehenden Verbindungen, keine weitere Ausdünnung des Fahrplans und schnellere Reparaturen von Rolltreppen und Aufzügen. Außerdem fordern wir eine Priorisierung der Netzausbaupläne der KVB nach verkehrlichem Nutzen und nicht nach Prestige. Für Meschenich fordern wir die Verlängerung der Stadtbahn in den Süden des Stadtteils.