20 Aug 24 Das Andrea-Blome-Prinzip
Das Peter-Prinzip beschreibt den Umstand, dass die Beschäftigten in einer Hierarchie so weit aufsteigen, bis sie die Stufe ihrer Unfähigkeit erreichen. Bei Stadtdirektorin Blome ist es ihr Parteibuch, das sie noch weiter nach oben befördert hat. Die Bilanz, die sie vorzuweisen hat, ist mehr als mager.
📉Der Stadtwerkeskandal als Karrierekiller
2017 kam Blome aus Düsseldorf nach Köln, zunächst als Verkehrsdezernentin. Der nächste Karrieresprung war aber nicht weit, denn die CDU wollte sie auf dem lukrativen Posten der KVB-Vorstandvorsitzenden platzieren. Im Gegenzug hätte die SPD den neugeschaffenen Posten des Stadtwerke-Geschäftsführers besetzt und für die Grünen wäre ein Posten im KVB-Vorstand drin gewesen.
Nachdem der Deal, bekannter unter dem Namen Stadtwerkeskandal, geplatzt war, kam die nächste Enttäuschung in Blomes Karriereplanung. Die Grünen hatten bei der Kommunalwahl überraschend gut abgeschnitten und in den Bündnisverhandlungen mit CDU und Volt den Zugriff auf Blomes Verkehrsdezernat gefordert. Da die CDU wiederum das Amt der Stadtdirektorin besetzen durfte, beförderte man Blome nach oben.
In der kommenden Ratssitzung am 21.8.2024 steht nun Blomes Wiederwahl an. Mit den sicheren Stimmen der Grünen, CDU und Volt kann Blome rechnen. Dabei gibt es genug Gründe, Blome abzulehnen, denn ihre Bilanz ist mehr als mager:
- Während früher zu Karneval Kölner:innen fröhlich in der Stadt feierten, findet dank Blome Karneval im Käfig statt. Die abgesperrte Zülpicher, die Farce um korrupte Security und Uniwiese gehen auf ihr Konto.
- Als während der Pandemie Ausgehmöglichkeiten rar waren und sich junge Menschen am Aachener Weiher trafen, hatte die gelernte Architektin Blome wegen vereinzelter Auseinandersetzungen nichts Besseres zu tun, als die Anlage unter Flutlicht zu setzen. Das sollte es ungemütlich machen und Besucher:innen vergraulen. Die Flutlichtmasten stehen bis heute, auch wenn sie derzeit nicht genutzt werden.
- Chaotisch auch die Planung für die Fanzonen bei der EM. Das Budget musste mehrfach erhöht werden und zum Schluss wurde gar Hals über Kopf eine zusätzliche Fanzone am Rheinufer eingerichtet.
- Die Hubschrauberstation auf dem Wackelpudding gehört der Feuerwehr und damit zu Blomes Aufgabenbereich. Unter Blome tut sich dort nichts mehr.
- Schlechte Noten für Kölner Bürgerämter, die auch in den Zuständigkeitsbereich der Stadtdirektorin fallen. In einem bundesweiten Ranking erreichte die Stadt Köln Platz 38 von insgesamt 40 Plätzen. Besonders die Kundenzentren in Kalk (interessant die mäanderförmige Warteschlange am Morgen) und Mülheim gehörten zu dem schlechtesten Dutzend im Bundesgebiet.
- Blomes Führungsstil wirft Fragen auf. In dem Konflikt mit der ehemaligen Ordnungsamtschefin und Parteifreundin Hammerich machte Blome diese wohl vor der versammelten Mannschaft so rund, dass diese die Amtsleitung aufgab. Das kopflose Ordnungsamt wurde dann übergangsweise von Pressesprecher und Reker-Vertrauen Vogel geleitet.
Für die FRAKTION genug Gründe, die pro forma-Wiederwahl abzulehnen. Stattdessen beantragen wir ein Auswahlverfahren, um einen qualifizierten Menschen für das Amt zu gewinnen, bei dem nicht nur das Parteibuch eine Rolle spielt. FRAKTIONs-Vorsitzender Walter Wortmann:
Aus unserer Sicht ist die Wahl von Blome nur ein weiterer Skandal im Besetzungspoker der üblichen Verdächtigen. Wir hätten uns eine Führungspersönlichkeit mit profunden Rechts- und Verwaltungskenntnissen gewünscht. Nun wird es so sein, dass mit dem Hinterzimmerbeschluss das Spitzendezernat weitere zwei Jahre mehr schlecht als recht verwaltet wird.
🦥Die sinnloseste Ratssitzung des Jahres
Es hätte die Ratssitzung des Jahrzehnts werden können. Erst wird der Haushalt der kommenden beiden Jahre eingebracht, dann die Variante des Umbaus der Ost-West-Achse entschieden. Nichts davon wird passieren.
Die Veränderungen sind dramatisch, wie die Stadt selbst zugibt: So sei mit durchgängig jährlichen Haushaltsdefiziten im hohem dreistelligen Millionenbereich zu rechnen. Diese würden über die im Doppelhaushalt 2025/2026 abzubildenden Jahre von 2025 bis 2029 einen Vermögensverzehr in Milliardenhöhe nach sich ziehen und eine Gefahr für die langfristige finanzielle Handlungsfähigkeit der Stadt darstellen.
Bereits jetzt ist klar, dass der notwendige Sparkurs zulasten sozialer Angebote und der Verkehrswende gehen wird. So hat die KVB schon den Ausbauplänen des Schienennetzes mit Ausnahme des Prestigeprojektes Ost-West-Achse zurückgestellt. Weitere Einschnitte werden sicher folgen.